Wie, von wem und warum die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung aufgesucht wird, wurde wissenschaftlich untersucht und ausgewertet, also evaluiert. Ein Ergebnis: Menschen mit Bewegungsbeeinträchtigungen stellen die größte Gruppe unter den Ratsuchenden dar. Im Spektrum der Anliegen gibt es bestimmte Themen, deretwegen häufig um Rat gefragt wird.
Mit einer wissenschaftlichen Begleitung der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) wurde das Angebot 2023 hinsichtlich seiner Umsetzung und Wirkung untersucht. Dazu führten die Forschenden Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der rund 500 EUTB-Stellen in Deutschland sowie mit Ratsuchenden.
Ein Ergebnis der Evaluation, also der Untersuchung: Monatlich werden durchschnittlich 15.000 Beratungsgespräche geführt.
Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen wenden sich an die EUTB. Der größte Teil (42 Prozent) hat Bewegungseinschränkungen und/oder Schmerzen. Am zweithäufigsten wurden mit 39 Prozent Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen beraten; 34 Prozent betrafen chronische Erkrankungen. Mehrfachnennungen waren möglich. Beratungen zu anderen Beeinträchtigungen gab es seltener. Sehbehinderungen oder Blindheit lagen bei zehn Prozent der Ratsuchenden vor.
Anlässe für die Ratsuchenden, die EUTB zu kontaktieren, waren vor allem der Wunsch, Informationen zu Leistungen oder Leistungsträgern zu erhalten oder sich zu einem Antrag beraten zu lassen. Als Themen wurden am häufigsten Arbeit, der Umgang mit der eigenen Situation (je 18 Prozent), finanzielle Sicherung (17 Prozent) und Gesundheit (16 Prozent) behandelt.
Der Name EUTB wird, so ist es im Evaluationsbericht zu lesen, von vielen Beratungskräften als nicht eingängig empfunden und teilweise mit „Teilhabeberatung“ ersetzt.
Schwerpunktthema: EUTB
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung, kurz EUTB, ist ein deutschlandweites Beratungsangebot. Alle Menschen mit Behinderung oder zu erwartender Behinderung sowie ihre Angehörigen können sich dort beraten lassen – oft von Beraterinnen und Beratern, die selbst eine Behinderung haben. Das Angebot besteht seit 2018 und kommt gut an. Dennoch ist es noch nicht verstetigt. Jetzt geht es erst einmal bis 2029 weiter.
- „Beratung auf Augenhöhe“ gibt es bei der EUTB. Welche Unterstützungsmöglichkeiten das bundesweite Angebot Menschen mit Behinderung bietet.
- „Da sitzt jemand, der mich versteht“ – das ist Alisia Neukamm. Wie ihre Arbeit als EUTB-Beraterin aussieht und wie ihr eigene Erfahrungen dabei helfen.
- Wie, von wem und warum die EUTB aufgesucht wird, wurde wissenschaftlich untersucht und ausgewertet. Die Ergebnisse gibt’s in „Zahlen und Fakten“.
- Para-Yudoka Oliver Upmann sagt: „Ich kann alles, wenn auch anders“. Warum er zur EUTB-Beratung ging und was er dort erfuhr.