Louis Braille Festival 2024: Massagen, Training und Spielwiese

· Lisa Mümmler

Auch Führhunde durften beim Louis Braille Festival feiern: Eine Führhundlounge bot ihnen Gelegenheit zum Spielen, Rennen und Toben. Eine Hunde-Physiotherapeutin löste ihre Verspannungen, und ein Hunde-Psychologe beantwortete Halterinnen und Haltern individuelle Fragen zum Umgang mit ihrem Hund. Stress ist nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Führhunden häufig ein Thema.

Ein blonder Führhund liegt seitlich auf einer blauen  Matte. Sein rechtes Vorderbein wird angehoben, während seine rechte Hüfte massiert wird.
Ein blonder Führhund liegt entspannt seitlich auf einer blauen Matte. Sein rechtes Vorderbein wird angehoben, während seine rechte Hüfte massiert wird.  ·  Bild: DBSV/Reiner Pfisterer

Etwa 70 Führhunde waren zum Louis Braille Festival in Stuttgart angemeldet. Über die Hälfte davon besuchte in Begleitung ihrer Halterinnen und Halter die Führhundlounge auf dem Berliner Platz. Sie bestand zum einen aus einer großflächig eingezäunten Wiese, auf der die Assistenzhunde sich lösen, miteinander spielen und schnüffeln konnten.

In einem direkt daran angrenzenden weißen Zelt gab es zum anderen die Möglichkeit, sich mit Mitgliedern der Fachgruppe für Führhundhalter des Blinden- und Sehbehindertenverbands Württemberg auszutauschen. Sie berieten rund um das Thema Führhunde. Häufig drehten sich die Fragen um die Beantragung dieses Hilfsmittels, die Auswahl einer Blindenführhundschule und um Rechtsgrundlagen. Probierpakete und Leckerlis, gespendet von Kölle Zoo Stuttgart und dm-Drogeriemarkt, wurden an Gäste der Lounge verschenkt.

Zwischen Massagematten und im Training

Gefragt waren außerdem die Hundemassagen bei Hundephysiotherapeutin Sabrina Kemmner sowie die Trainingseinheiten bei Hundepsychologe Marc Ebersbach. Beides musste im Vorfeld gebucht werden, alle Termine waren kurz nach der Veröffentlichung bereits belegt. Je zwei Führhunde wurden gleichzeitig 30 Minuten lang massiert. Die Behandlung beinhaltete neben dem Lockern von Verspannungen die Kontrolle von Ohren, Augen, Zähnen und Krallen. Überdies gab es Tipps, wie der eigene Hund mit einfachen Handgriffen massiert werden kann und welche Maßnahmen zusätzlich ergriffen werden können, um die Gesundheit des Bewegungsapparates zu fördern und zu erhalten.

Sehr viele Menschen tummeln sich beim Zelt der FührhundLounge. Im Mittelpunkt stehen zwei helle Führhunde, beides Doodles, die sich neugierig ansehen.
Sehr viele Menschen tummeln sich beim Zelt der FührhundLounge. Im Mittelpunkt stehen zwei helle Führhunde, beides Doodles, die sich neugierig ansehen. · DBSV/Reiner Pfisterer
Festivalführhund Harry mit seiner Halterin beim Training mit dem Hundepsychologe. Der blonde Goldendoodle steht neben einer Biergarnitur zwischen den beiden Menschen.
Festivalführhund Harry mit seiner Halterin Lisa Mümmler beim Training mit Hundepsychologe Marc Ebersbach. · DBSV/Petra Baumann

Individuell gestalteten sich die einstündigen Trainings beim Hundepsychologen. Jedes Gespann brachte eigene Fragen mit, die im Gespräch und in praktischen Übungen angegangen wurden. Das Spektrum der Herausforderungen war vielfältig: Führhundspezifische Themen wie Stress bei der Führarbeit, der letztlich Hunde und Haltende gefährdet, aber auch allgemeine Fragen, beispielsweise, wie der Freilauf entspannter gestaltet werden kann. Insgesamt wurde Wert daraufgelegt, dass die gegebenen Ratschläge von Menschen mit Sehbeeinträchtigung umgesetzt werden können.

Schwerpunktthema Das Louis Braille Festival 2024

Musik, Stimmengewirr, Lachen – schon die Geräuschkulisse spiegelte die Vielfalt der Aktionen, die fröhliche Stimmung und die zahllosen Begegnungen beim Louis Braille Festival (LBF) Anfang Mai in Stuttgart wider. Mehr als 5.000 Besucherinnen und Besucher machten mit bei Workshops, Sport und Spiel, hörten Lesungen und Konzerte, genossen die großen Shows, probierten Dinge aus, lernten etwas, tanzten und knüpften Kontakte. Manche hätten gern länger als drei Tage gefeiert.

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