Am Sonntag des Louis Braille Festivals 2024 wurde ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert.
Am Abend zuvor war noch gerockt und getanzt worden im Schillersaal der Liederhalle in Stuttgart – am Morgen danach wurde dort ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, traditionell ein Bestandteil des Sonntagmorgen-Programms beim Louis Braille Festival.
In breiten Stuhlreihen nahmen die Besucherinnen und Besucher Platz, und wer sehen konnte, hatte einen Blick auf die Bühne, auf der Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller und Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach den Gottesdienst gemeinsam gestalteten. Die Beschreibungen von Tomke Koop von „HörMal Audiodeskription“ vermittelten auch nichtsehenden Gästen einen Eindruck des Raums.
Als der melancholische Popsong „The Rose“ zu Beginn erklang, vorgetragen von einem Chorsänger, wurde es allmählich ruhiger im Saal. Und das Thema des Gottesdienstes war gesetzt: die Liebe. Es wurde in Lesungen und Liedern, Predigt und Fürbitten aufgegriffen. Noller zitierte und interpretierte die oft bei Hochzeiten gesprochenen Worte des Apostels Paulus, der, wie sie meinte, eine Sternstunde gehabt haben musste, als er sie schrieb:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. (…) Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf (…)“ (Korinther 13)
Paulus habe damit zur Beendigung eines Konflikts in der Gemeinde der Korinther beitragen wollen. Noller bezog seine Worte auf heutige Situationen und auf die Liebe im menschlichen Miteinander generell. „Ohne Liebe fehlt die Seele“, sagte sie und nannte als ein Beispiel Pflege, wenn sie nur darauf abziele, Menschen „satt und sauber“ zu machen.
Musikalisch gestalteten den Gottesdienst die inklusive Band der Nikolauspflege „Human Aliens“ und der Chor des Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienstes Württemberg. Taizé-Lieder wie „Ubi caritas et amor“ und „Meine Hoffnung und meine Freude“ kamen bei den Besucherinnen und Besuchern gut an, und sie sangen sie gern mit.
Schwerpunktthema Das Louis Braille Festival 2024
Musik, Stimmengewirr, Lachen – schon die Geräuschkulisse spiegelte die Vielfalt der Aktionen, die fröhliche Stimmung und die zahllosen Begegnungen beim Louis Braille Festival (LBF) Anfang Mai in Stuttgart wider. Mehr als 5.000 Besucherinnen und Besucher machten mit bei Workshops, Sport und Spiel, hörten Lesungen und Konzerte, genossen die großen Shows, probierten Dinge aus, lernten etwas, tanzten und knüpften Kontakte. Manche hätten gern länger als drei Tage gefeiert.
- Eine Zusammenfassung mit vielen Highlights vom "Festival der Rekorde" gibt es im Überblicksartikel.
- Über 5.000 Festivalbesucherinnen und -besucher waren "Froh, dabei zu sein". Vom Anfang und Ende des "Festivals der Rekorde".
- "Ein Ort, um Neues auszuprobieren" war der Berliner Platz in Stuttgart, als zahllose Festivalgäste Blindenfußball, Zumba, Tandem- und Motorradfahren und vieles mehr ausprobierten.
- Die FührhundLounge lockte Führhunde mit ihren Halterinnen und Haltern zu "Massagen, Training und Spielwiese".
- Es war "Viel los beim Markt der Begegnungen", wo Landesvereine und Organisationen der Selbsthilfe mit ihren Ständen die Festivalgästen empfingen.
- Für "Jede Menge Spässle" sorgten Comedians, Audiodeskription, prominente Gäste und Musikeinlagen bei den Abendshows.
- Bunte Trikots und schicke, schwarze Anzüge, sportliche Höchstleistung und musikalischer Wortwitz sowie "Trampolin-Bolero und Musik-Satire" kontrastierten im Schillersaal.
- "Im Mittelpunkt die Liebe", hieß es beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen.
- In der Sonderfolge des Sichtweisen-Podcasts teilen die Redakteurinnen Ute Stephanie Mansion, Leonie Koll und Lisa Mümmler ihre Erlebnisse und Eindrücke beim Louis Braille Festival.