Digitale Barrierefreiheit: Beratung stärker nachgefragt

· Ute Stephanie Mansion

Das Deckblatt vom Jahresreport 2024 der Bundesfachstelle Barrierefreiheit. Unten prangert das Logo der Knappschaft Bahn See. Das Deckblatt ist in grün-grau-weiß gehalten.
Bild: Screenshot Bundesfachstelle Barrierefreiheit

Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat ihren „Jahresreport 2024“ vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die Bundesfachstelle im Jahr 2024 intensiv zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und zu digitaler Barrierefreiheit beraten hat.

Das BFSG verpflichtet seit dem 28. Juni dieses Jahres wirtschaftliche Akteure bestimmter Bereiche – darunter Anbieter von Bankdienstleistungen, Zahlungsterminals, Online-Shops oder Smart-TVs – zu Barrierefreiheit, insbesondere digitaler Barrierefreiheit.

Die Bundesfachstelle hat im BFSG den gesetzlichen Auftrag erhalten, Kleinstunternehmen zu Barrierefreiheit zu beraten. Nach eigener Aussage übernimmt sie abhängig von ihren Kapazitäten auch Beratungen von gesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen über ihren gesetzlichen Auftrag hinaus. Zudem hat sie eine gut besuchte Webinar-Reihe zum BFSG durchgeführt.

Die Bundesfachstelle bietet auch Bundesbehörden Unterstützung bei der Umsetzung digitaler Barrierefreiheit. Dazu gehört insbesondere ein Netzwerk zum Austausch unter den Behörden zu Fragen digitaler Barrierefreiheit. Das Netzwerk kommt zwei- bis dreimal im Jahr zusammen. Seine aktuell 190 Mitglieder erhalten dabei Informationen von Fachleuten und tauschen sich zu konkreten Themen aus.

DBSV-Mitarbeiterin Antje Olzem hat im November 2024 das Netzwerk über die barrierefreie Bereitstellung von Inhalten in den sozialen Medien informiert. Es ging zum Beispiel um Bilder, Videos und Emojis.

Den vollständigen Jahresbericht 2024 der Bundesfachstelle Barrierefreiheit finden Sie auf der Webseite der Bundesfachstelle Barrierefreiheit.

Schwerpunktthema: Digitale Barrierefreiheit

Wer sehbehindert oder blind und im Internet unterwegs ist, wird früher oder später auf digitale Barrieren stoßen. Sie lauern in Form von Schaltern, die für Screenreader nicht nutzbar sind, oder als Captchas, die Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vor grafische und somit unlösbare Aufgaben stellen. In unserem Schwerpunkt erklärt ein Experte, wie der Bund gegen Barrieren öffentlicher Stellen vorgeht, und eine Expertin schildert ihre Probleme als Nutzerin.

  • Barrierefreiheit wird immer wichtiger - die DBSV-Referentin für digitale Barrierefreiheit gibt einen Überblick
  • Eigentlich dürfen öffentliche Stellen nicht mehr sagen: Barrierefreiheit? Irgendwann später! Alexander Pfingstl, IT-Experte bei der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik, prüft, wo es bei Webseiten und Apps öffentlicher Stellen noch hapert.
  • Wenn Apps oder Webseiten für blinde und sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer nicht bedienbar sind, ist das lästig bis gravierend. Die ehemalige Software-Entwicklerin Brigitte Buchsein beschriebt, warum sie trotz frustrierender Erfahrungen optimistisch in die digitale Zukunft blickt.
  • Beratung stärker nachgefragt: Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat 2024 verstärkt zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und zur digitalen Barrierefreiheit beraten

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