Die Europäische Blindenunion (EBU) hat mit ihrer Braille-Arbeitsgruppe eine weltweite Umfrage mit fast tausend Teilnehmenden zur Nutzung von elektronischem Braille durchgeführt.
Verbesserungsbedarf sehen die Befragten bei Qualität und Haltbarkeit, bei einheitlicheren Bedienkonzepten und leichterer Verbindung mit verschiedenen Geräten sowie bei Anleitungen und Schulungen. Diese Themen hat die Arbeitsgruppe während der Fachmesse SightCity mit Anbietern diskutiert und einige Ideen für zukünftige Verbesserungen gesammelt.
Möchte man mit den Fingern lesen, gibt es viele Herausforderungen, von denen Braille-Nutzende ein Lied singen können. Sie beklagen abnehmende Qualität und Haltbarkeit der Braillezeilen. Ein Anbieter sagte, dass die Geräte mindestens sieben Jahre gut funktionieren sollten.
Wenn man eine Braillezeile mit Computer oder Smartphone verbindet, zeigt diese nicht gleich Braille an. Screenreader und Geräte brauchen die richtigen Treiber. Hier könnte sich bald ein weltweit einheitlicher Human Interface Device-Standard durchsetzen, der diese Probleme löst.
Auch Handbücher, Podcasts und Schulungen müssen Nutzenden bei einer effizienten Bedienung helfen. Dabei könnte, so die Hoffnung, künstliche Intelligenz künftig helfen.
Die EBU will eine Checkliste entwickeln, die eine gut informierte Entscheidung beim Kauf einer Braillezeile ermöglichen soll. Diese Checkliste könnte auch Produzenten anregen, Mindeststandards bei Qualität, Funktionalität und Service einzuhalten.
Der Dialog zwischen Herstellern und Braille-Lesenden ist nun eröffnet, und weitere Gespräche werden folgen. Das soll helfen, die Brailleschrift, die nächstes Jahr 200 Jahre alt wird, modern und zukunftsfähig zu halten.
Eine ausführliche Auswertung der Umfrage auf Englisch steht im Forum der EBU zur Brailleschrift zur Verfügung.