
Unternehmen nutzen für Videos, die sie auf ihren Internetseiten bereitstellen, häufig Künstliche Intelligenz (KI) für die Audiodeskription (AD). Der Verein „Hörfilm“, ein Zusammenschluss professioneller sehender und blinder Hörfilmautorinnen und –autoren, ist der Meinung, dass mit KI keine guten, günstigen und personalsparenden Ergebnisse für die Audiodeskription erzielt werden. Dies gibt er in einer Pressemitteilung bekannt. Gemeinsam mit Software-Entwicklern habe der Verein durch KI erzeugte AD untersucht. Die bisherigen Ergebnisse entsprächen nicht den professionellen Ansprüchen von Hörfilm e. V. Sie seien ungenau und teilweise kurios.
Bei Fotos oder Standbildern liefere die Künstliche Intelligenz passable Ergebnisse, ebenso bei der Recherche oder der Videozusammenfassung. Aber bei der Analyse und Beschreibung komplexer Filmsequenzen scheiterten alle derzeit verfügbaren Systeme.
Die KI erfasse weder die Intention eines Films, noch verstehe sie die Komplexität eines Filmgeschehens und dessen Emotionalität. Künstliche Intelligenz erkenne keine emotionalen Unterschiede in der Darstellung, zum Beispiel zwischen einem aufrichtigen und einem hinterhältigen Lächeln. Sie könne Wichtiges nicht von Unwichtigem trennen und erfinde manchmal sogar Bilder.
Das Fazit des Vereins „Hörfilm“ lautet: Künstlerische Intelligenz schlägt Künstliche Intelligenz. Wörtlich heißt es: „In absehbarer Zeit ist es nicht vorstellbar, dass eine Filmbeschreibung durch Künstliche Intelligenz den Qualitätskriterien genügt, die wir als Hörfilm e. V. gemeinsam mit den Landesrundfunkanstalten und der Filmförderungsanstalt entwickelt haben.“
Der Verein stimmt der Bewertung von KI durch den Deutschen Ethikrat zu, die besagt: „Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern. KI darf den Menschen nicht ersetzen."