Carolin Fulda und Oliver Stettes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben die Frage untersucht: Welche Faktoren beeinflussen die Karriereambitionen von Menschen mit Behinderungen?
Sie stellten fest, dass Menschen mit Behinderung derzeit in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Mehr als drei von zehn Beschäftigten ohne Behinderungen hätten Führungsverantwortung (31 Prozent), bei Beschäftigten mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 seien es nur 23 Prozent. Die Studie geht der Frage nach, ob sich Karriereambitionen von Menschen mit und ohne Behinderungen unterscheiden und ob durch intensivierte Inklusionsbemühungen vakante Stellen mit Führungsverantwortung schneller mit geeigneten Kandidaten besetzt werden können.
Die empirische Analyse erlaubt keine kausalen Schlüsse, signalisiert aber, dass es bei vielen Einflussfaktoren kaum Unterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne Behinderungen gibt. So geht zum Beispiel eine Teilzeitbeschäftigung in beiden Gruppen signifikant häufiger mit geringeren Karriereambitionen einher. Beschäftigte mit Behinderungen arbeiten aber häufig in Teilzeit.
Die Untersuchung schlägt deshalb vor, dass Unternehmen prüfen sollten, ob Mitarbeiter mit Behinderung trotz Teilzeitbeschäftigung eine Führungsposition übernehmen könnten.