Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) und andere Hamburger Organisationen kritisieren in einer gemeinsamen Pressemitteilung die mangelnde Barrierefreiheit in Bussen ihrer Stadt.
Viele Menschen mit Behinderungen seien nicht in der Lage, im Bus mit der Prepaidkarte zu zahlen, weil sie das Terminal mit Touchscreen nicht bedienen können. Betroffen seien Menschen mit einer Sehbehinderung oder einer kognitiven Einschränkung sowie oft auch ältere Personen. Manche von ihnen haben noch keinen Schwerbehindertenausweis beantragt oder haben trotz einer Behinderung keinen Anspruch auf freies oder stark ermäßigtes Fahren. Der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) böten diesen Fahrgästen bisher keine Alternative beim Bezahlen an.
„Vielen Menschen mit Behinderung ist es durch die Einführung der Prepaidkarte nicht mehr eigenständig möglich, mit dem Bus zu fahren. Der hvv grenzt damit Menschen aus“, sagt die Vorsitzende des BSVH, Angelika Antefuhr. „Eine Benachteiligung liegt laut § 6 Absatz 2 des Hamburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes erst dann nicht mehr vor, wenn angemessene Vorkehrungen getroffen wurden, die eine Benachteiligung ausschließen. Wir erwarten, dass der hvv umgehend eine barrierefreie Lösung für Betroffene anbietet.“
Gemeinsame Presseerklärung von
- Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH)
- FUSS e.V. Hamburg
- Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen e.V. (LAG)
- Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V.
- SoVD Landesverband Hamburg