DBSV trauert um den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler

Horst Köhler schaut leicht lächelnd in die Kamera. Er hat sein Haar auf der linken Seite gescheitelt. Er trägt einen schwarzen Anzug und eine helle Krawatte. Im Hintergrund steht eine Fahne mit Reichsadler-Abbildung.
Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler  ·  Bild: Bundesregierung/Bernd Kühler

Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler ist nach kurzer schwerer Krankheit am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben. Ein Trauerstaatsakt für ihn ist für den 18. Februar geplant.

Dankbar für Engagement

Der verstorbene Bundespräsident war dem DBSV und den Belangen sehbehinderter und blinder Menschen verbunden. Unter anderem war er dreimal zu Gast bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises des DBSV, zuletzt 2024 mit seiner Tochter Dr. Ulrike Köhler, die eine Sehbehinderung hat. Im Kondolenzschreiben des DBSV an die Familie Köhler erinnert DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke daran, wie sehr vor allem Köhlers erster Besuch 2007 geholfen habe, den Zugang zu Film und Fernsehen durch Audiodeskription zu etablieren. Froh und dankbar sei der DBSV für die weiteren Besuche und für die Schirmherrschaften, die Horst Köhler übernomen hat. Im Kondolenzschreiben heißt es: „Auch als Schirmherr der 'Tour de Braille' und als Schirmherr des Förderkreises unseres Verbandes hat er uns bis heute unterstützt und uns den Rücken gestärkt.“

Der DBSV trauert um den Menschen Horst Köhler und um einen weitsichtigen, zugewandten und mutmachenden Freund an seiner Seite. Persönlich sei er Horst Köhler dankbar, schreibt Andreas Bethke, weil er es war, der ihm 1995 bei einer Mitgliederversammlung der Deutschen Blindenstudienanstalt mit den Worten „Wer etwas verändern will, muss Verantwortung übernehmen“ den entscheidenden Schubs gegeben habe, für den Vereinsvorstand zu kandidieren und sich Verantwortung zuzutrauen.

Steinmeier würdigt Köhler

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Horst Köhler als einen Menschen, der überzeugt gewesen sei, dass ethische Maximen und praktische Politik zusammengehören und auch zusammenpassen. „Wenn er sagte: 'Ich liebe unser Land', dann war das sein Bekenntnis zu einem ebenso leidenschaftlichen wie aufgeklärten Patriotismus“, erklärte Steinmeier.

1943 im heutigen Polen geboren, kam Horst Köhler 1945 mit seinen Eltern in die Nähe von Leipzig. Die Familie verließ die DDR 1953 und siedelte sich in Ludwigsburg an. Köhler studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft in Tübingen und machte Karriere als Ökonom.

Für Zusammenarbeit mit Afrika

Er arbeitete mehrere Jahre lang im Bundesfinanzministerium, war Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, leitete zwei Jahre lang die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, bevor er im Jahr 2000 Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds wurde und bis 2004 blieb. 2004 wurde er zum neunten Bundespräsidenten Deutschlands gewählt und blieb es bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2010.

Horst Köhler engagierte sich besonders für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika.

Dr. Thomas Krämer, Dr. Ulrike Köhler, Eva Luise Köhler, Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler und Andreas Bethke (v.l.n.r.) stehen beim DHFP 2024 neben einander vor einer Fotowand.
Dr. Thomas Krämer, Dr. Ulrike Köhler, Eva Luise Köhler, Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler und Andreas Bethke (v.l.n.r.) · DBSV/Oliver Ziebe
Moderatorin Nadine Heidenreich, Dr. Ulrike Köhler, Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler und Dr. Thomas Krämer stehen in festlicher Kleidung hinter einem Pult, auf dem "Deutscher Hörfilmpreis 2024" steht.
Nadine Heidenreich, Dr. Ulrike Köhler, Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler, Dr. Thomas Krämer (v.l.n.r.) · DBSV/Oliver Ziebe

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